In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Struktur der deutschen Landwirtschaft grundlegend verändert. Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Abwanderung vieler bäuerlicher Arbeitskräfte zur Folge. Dadurch hat sich seit den 50er Jahren der Produktionsfaktor „Arbeit“ gegenüber den Faktoren „Boden“ und „Kapital“ immer mehr verteuert.
Die Arbeit wurde durch Kapital ersetzt, es kam zu einer intensiven Mechanisierung in der Landwirtschaft. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche je Betrieb stieg stetig an, dabei sank die Anzahl der Beschäftigten und der Betriebe. Steigende Kosten für Arbeit, Boden und Kapital drängten die Landwirte weg von Gemischtbetrieben mit Vieh und Acker hin zu einer immer stärkeren Spezialisierung auf Grund der damit verbundenen Kostendegression. Mit Hilfe zu Einkaufs-, Anbau-, Fütterungs-, Tierhaltungs-, Preis- und Arbeitsplanungen wurde die Produktivität weiter gesteigert.
Die meisten Betriebe in unserer Dorfgemeinschaft haben sich zu Veredelungsbetrieben entwickelt. Sie befassen sich überwiegend mit der Haltung und Zucht von Schweinen, Rindern und Geflügel.
Heute sind die Anbauverhältnisse klar durch die landwirtschaftliche Entwicklung geprägt. Der Futterbaubetrieb nutzt erst seit etwa 40 Jahren die Maispflanze. Sie ist von den Äckern nicht mehr wegzudenken. Zusätzlich wird die Maispflanze für die Biomasseerzeugung genutzt. Der Getreideanbau ist weiterhin auch in unserer Region interessant. Das Korn wird überwiegend für die Veredlung gebraucht.
Nur wenigen ist die Landschaft noch so bekannt, wie sie sich früher darstellte, mit vielen Grünflächen, Wäldern und Mooren. Die Veränderung des Landschaftsbildes ergab sich durch die Kultivierung der Flächen in der Flurbereinigung und Verkopplung. Der klassische „Bilderbuchbauernhof“ war mit Heu und Stroh, Pferden, Kühen, Schweinen, Hühnern und Hasen überall im Dorf zu finden.
Die Veredelungsregion Weser - Ems, zu der Benstrup, Steinrieden und Madlage gehören, ist heute die wichtigste Agrarregion Niedersachsens. Hier werden 40 Prozent der landwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung Niedersachsens erzielt.
Die deutsche Landwirtschaft hat sich der Wirtschaftsstruktur in Deutschland und Europa so stark wie möglich angepasst und produziert mit etwa 2 Prozent der Erwerbstätigen über 90 Prozent der nachgefragten Lebensmittel. Vor 60 Jahren waren noch über 10 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig und konnten die Ernährung nicht sicherstellen.
Landwirtinnen und Landwirte brauchen deshalb heute eine sehr gute Ausbildung, müssen biologische, chemische, technische, wirtschaftliche und organisatorische Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben. Nicht zu vergessen sind die Frauen auf den Höfen, gerade weil sie selten explizit erwähnt werden. Auch sie haben den Wandel in der Landwirtschaft erlebt und nehmen in der heutigen Zeit oft eine neue Rolle ein.
Für eine Bäuerin war bis vor wenigen Jahrzehnten wirtschaftliche Sicherheit und hohes Ansehen im Dorf fast selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich stellte die Frau auf den Betrieben persönliche Bedürfnisse zurück. In erster Linie galt es, den Hof zu bewirtschaften und Traditionen zu wahren. Arbeit gab es für alle reichlich auf den Betrieben. Inzwischen ist zwar die körperlich schwere Arbeit dank der Mechanisierung weniger geworden, doch beträgt die wöchentliche Arbeitszeit einer Bäuerin auch heute noch rund 63 Stunden. Eingeschlossen sind hier der Haushalt, die Versorgung der Familienmitglieder und die Arbeit im Betrieb.
Jedoch ist längst nicht mehr jede Frau eines Bauern auch eine Bäuerin. Oftmals haben die Ehefrauen in der heutigen Zeit einen anderen Beruf erlernt und üben diesen auch aus. Nicht selten unterstützen sie mit ihren Einkünften das Betriebseinkommen.
Im Zuge des Strukturwandels sind die Zahlen der landwirtschaftlichen Betriebe und der Anteil der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft immer weiter gesunken.
Technische Fortschritte haben in allen Wirtschaftsbereichen zu großen Veränderungen geführt. Dies gilt für die Landwirtschaft in besonderem Maße. Für die meisten Betriebe ist ein stetiges betriebliches Wachstum notwendig, um ein akzeptables Einkommen erzielen zu können.
Mehr denn je gilt für landwirtschaftliche Unternehmen das Motto „Wachsen oder weichen“. Betriebe, die nicht wachsen können oder wollen, tendieren dazu, im Zuge des Generationswechsels vom Haupterwerb über den Nebenerwerb zur Aufgabe zu gelangen.
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe nimmt jährlich um etwa zwei bis drei Prozent ab, und für viele Familien reicht das Einkommen aus der Landwirtschaft alleine nicht mehr aus.
Da die Landwirte aber ihren oft seit Generationen im Familienbesitz befindlichen Hof nicht aufgeben wollen, führen mittlerweile rund 45 % der niedersächsischen Landwirte ihre Betriebe als Nebenerwerb.
Dabei stellen die außerbetrieblichen Nebeneinkünfte häufig die Haupteinkommensquelle dar.
Durch die außerbetriebliche Erwerbstätigkeit steht für die Bewirtschaftung des Hofes nur begrenzt Arbeitszeit zur Verfügung und die landwirtschaftlichen Tätigkeiten müssen häufig am Abend und am Wochenende erledigt werden.
Auch vor der Dorfgemeinschaft Benstrup-Steinrieden-Madlage macht diese Entwicklung nicht halt. Vor 1950 waren Dörfer dadurch gekennzeichnet, dass die überwiegende Mehrheit der Bewohner von der Landwirtschaft lebte.
Von etwa 80 Familien, die um 1950 in der Gemarkung Benstrup ansässig waren, lebten 60 Familien von der Vollerwerbs- und weitere 6 Familien von der Zu- bzw. Nebenerwerbslandwirtschaft. 75% der Bewohner bezogen ihr Einkommen ausschließlich aus der Landwirtschaft. Diese dominante Stellung der Landwirte änderte sich bis 2003 ganz erheblich.
(Quelle: Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Realschulen v. Roswitha Lüken)
(Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)
Die Landwirtschaft der Bauernschaften Benstrup- Steinrieden- Madlage lässt sich einerseits an der Kulturlandschaft und andererseits an einzelbetrieblichen Ausrichtungen beschreiben. Beide Faktoren unterlagen im 20. Jahrhundert starken Umstrukturierungen. Großräumige Flurbereinigungsmaßnahmen verändern die Kulturlandschaft, die Bauern können infolgedessen ihre Flächen rationeller, maschineller und intensiver bewirtschaften.
Die folgende Grafik beschreibt die Entwicklung der landwirtschaftlichen Flächennutzung von Benstrup-Steinrieden-Madlage für die Jahre 1979, 1991, 1999, 2003, 2007 und 2010.
Auf einen Blick ist zu erkennen, dass in den 70er Jahren überwiegend Gerste, gefolgt von Roggen, Hafer und Weizen angebaut wurde. Gerste diente hauptsächlich als Futtermittel. In den 80er Jahren verdrängte der Mais den Gerstenanbau. Mais wird hauptsächlich als ertragsreichste Futterpflanze genutzt: In der Rinderfütterung als Ganzpflanzensilage, in der Schweinefütterung als Kolbensilage (CCM) oder Körnermais und für die Milchviehfütterung als Maissilage. Sie ist eine ideale, kostengünstige und stärkereiche Ergänzung zum Grundfutter aus Grassilage.
Aufgrund dieser neuartigen Pflanze konnten die Ackerflächen auf das Grünland ausgeweitet werden, da Mais auch auf typischen Grünlandstandorten höhere Erträge einbringt. Sehr große Maisflächen sind deshalb in unserer Region inzwischen landschaftstypisch.
Eine der hervorstechendsten Veränderungen in der Bodennutzung ist der sichtbare Rückgang der Grünlandflächen. Die Wachstumsbegrenzung der Milcherzeugung durch Milchkontingente, steigende Grünlanderträge und billiger zu erzeugende Futterrationen mit Mais üben weiterhin den betriebswirtschaftlichen Druck aus, Grünland in Ackerland umzuwandeln. Die in 2005 greifende neue Agrarreform sorgte durch eine schlechtere Hektarprämie bei Grünland gegenüber den Ackerflächen für einen Rückgang in ganz Niedersachsen. Seit dem 22.09.2009 gilt in Niedersachsen ein generelles Umbruchverbot für Grünland.
Die Anbaufläche von Roggen ging zwischen 1980 und 2003 um rund 75 % zurück. Ursache hierfür waren die veränderten Ernährungsgewohnheiten, die zur Bevorzugung von hellem Weizenbrot führten. Aktuell steigt der Anteil von Roggen in der Fruchtfolge wieder, weil sich neue Verwertungsmöglichkeiten in der Erzeugung von Bioethanol und Biogas ergeben. Auch der Anteil von Hafer nahm in den vergangenen 30 Jahren deutlich ab, da diese Getreideart als Futter für Arbeitspferde im Zuge der Motorisierung überflüssig wurde. Eine zunehmende Bedeutung gewinnt die Getreideart Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. Sie wird ausschließlich als Viehfutter verwendet.
Die Ausdehnung der Bracheflächen in den letzten Jahren ist eine Folge der EG-Agrarreform von 1992. Die Landwirte wurden bis 2008 zu regelmäßigen Stilllegungen von Ackerflächen zur Eindämmung der Überschüsse an Getreide verpflichtet. Im Landschaftsbild machen die Bracheflächen oft den Eindruck eines weniger gepflegten Grünlandes, fallen aber wegen ihrer Lage nicht sehr auf.
Der Rapsanbau macht in den 90er Jahren nur einen kleinen Anteil auf den Ackerflächen aus.
Insgesamt kann man sagen, dass die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen in den letzten 30 Jahren aus den genannten Gründen vielfältiger und intensiver wurde.
(Quelle: NLS Niedersachsen)
(Quelle: information.medien.agrar e.V.)
In den Vorkriegsjahren und in den Jahren von 1959 bis 2002 wurde der Grund und Boden in Benstrup, Steinrieden und Madlage neu strukturiert. Es fand die Flurbereinigung statt. Unter Flurbereinigung versteht man, dass strukturverbessernde Maßnahmen in den Flächen durchgeführt und auseinanderliegende Nutzflächen (Ackerland und Grünland) zusammengelegt werden.
Die Benstruper Flächen unterlagen bereits vor dem Zweiten Weltkrieg einem Flurbereinigungsverfahren, welches 1959, als das Löninger Flurbereinigungsverfahren offiziell eingeleitet wurde, nahezu abgeschlossen war.
Im Zuge des Löninger Flurbereinigungsverfahrens wurden auch Flächen aus Steinrieden und Madlage dem Amt für Agrarstruktur in Oldenburg vorgelegt.
1961 hatte man dort den Grundplan für die Kultivierung erarbeitet und gründete einen unabhängigen Vorstand aus 22 Mitgliedern der Stadtgemeinde Löningen. Als Vertreter aus Benstrup, Steinrieden und Madlage übernahmen Wilhelm Post und Wilhelm Hemme diese ehrenamtliche Aufgabe.
1962 entstanden von der gesamten Fläche des Löninger Flurbereinigungsverfahrens Luftaufnahmen. Die Fläche betrug 3600 Hektar, 1100 Grundbesitzer waren von dieser Maßnahme betroffen. In Steinrieden und Madlage waren es 60 Grundbesitzer, die Fläche betrug 420 Hektar und somit 11,7 Prozent der Gesamtfläche.
Die Maßnahme begann 1963 mit der Begradigung des Löninger Mühlenbaches (Bäke) von Steinrieden bis Löningen und der Radde von Benstrup bis Holte-Lastrup. Es mussten Seitengräben durch die Flächen gezogen werden, damit das Moor „ausbluten“ konnte (Moorkultivierung). Dieser Prozess dauerte unter Umständen zehn Jahre an. Anschließend folgten die Tiefkulturmaßnahmen:
1. Ausräumen von Holz, Wurzeln und Steinen
2. Tiefpflügen bis 2,00 Meter
3. Neuzuteilung aller Flächen aus der Löninger Flurbereinigung
Die qualitative Bodenbeschaffenheit der einzelnen Flächen wurde durch Bodenproben nach Punkten bewertet, um nachher sicher zu stellen, dass ein Grundbesitzer, der eine bestimmte Punktzahl an Fläche in dieses Verfahren hineingab, eine mit gleicher Punktzahl bewertete Fläche zugewiesen bekam. Die Flächengröße konnte dabei variieren.
Jeder der beteiligten Grundbesitzer musste 3 Prozent seiner verkoppelten Flächen den Behörden zur Verfügung stellen. Diese Flächen dienten dazu, neue Wege zu schaffen, vorhandene Wege auszubauen, Flussläufe zu begradigen und Gräben zu vergrößern. Am Ende des Verfahrens (1995 – 2000) verkaufte der Vorstand nach intensiven Verhandlungen mit der Regierung das „überschüssige Land“, das bei den Kultivierungsmaßnahmen (Tiefpflügen) einbehalten wurde, an den Landkreis Cloppenburg. Dieser nutzt die Flächen heute für Biotope und natürliches Grünland. Mit dem erzielten Gewinn wurden Genossenschaftswege erneuert.
Im Jahr 2002 konnte das Flurbereinigungsverfahren nach über 40 Jahren abgeschlossen werden. Viele der damaligen 22 Vorstandsmitglieder waren zu diesem Zeitpunkt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in diesem Amt tätig oder waren bereits verstorben.
Obwohl die Verantwortlichen bei allen Entscheidungen ihren Grundsatz berücksichtigten, dass keinem Grundbesitzer durch die Flurbereinigung Nachteile erwachsen dürfen, sind nicht immer alle Entscheidungen der Behörden zur Zufriedenheit aller Beteiligten ausgefallen. Dennoch hat die Flurbereinigung der Dorfgemeinschaft Benstrup - Steinrieden - Madlage eine neue und moderne Struktur gegeben.
Die landwirtschaftliche Maschinengemeinschaft Benstrup wurde bereits 1964 gegründet. Es sollten gemeinschaftlich Maschinen angeschafft werden, die für einzelne Betriebe einfach zu teuer waren und auch nicht ausgelastet werden konnten.
Angefangen hat die Maschinengemeinschaft mit der Anschaffung einer Kartoffellegemaschine, einer Feldspritze, einer Einzelkorndrille für Runkelrüben und einer Handhydraulik für Schlepper ohne Hydraulik. Insgesamt schlossen sich 22 Landwirte zusammen.
So wie sich die Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, hat sich auch die Maschinengemeinschaft verändert und erweitert. Der heutige Stand des Maschinenparks beläuft sich auf zwei Feldspritzen, eine Wiesenwalze, eine Maishacke, zwei Untergrundauflockerer, einen Schälgrubber mit Säkasten für Zwischenfrüchte, ein Grünlandschlitzgerät, ein Drainagespülgerät, einen Viehwagen und einen Mulcher zur Pflege der Stilllegungsflächen, die aufgrund der Agrarreform entstanden sind.
Heute hat die Maschinengemeinschaft 38 Mitglieder aus Benstrup und Umgebung. Darunter sind 21 Vollerwerbslandwirte mit zum Teil sehr großen Betrieben, 10 Nebenerwerbslandwirte und einige Hobbylandwirte.
Nicht jedes Mitglied hat automatisch Interesse an allen Maschinen. So wird für jede Maschine eine eigene Mitgliederliste geführt. Ziel ist es, für jede Maschine eine ausgeglichene Bilanz zu erhalten.
Der gesellige und kulturelle Teil wird in der Maschinengemeinschaft auch gepflegt. So werden schon seit mehreren Jahren Besichtigungstouren unternommen, zu denen auch andere Dorfbewohner eingeladen sind. Angefangen hat es früher mit Tagesfahrten, auf denen Maschinenfabriken und Brauereien besichtigt wurden. Heute sind es 2-3 Tagesfahrten. So organisierte die Maschinengemeinschaft in den letzten Jahren z.B. eine Fahrt nach Mannheim zum John Deere Werk und zu dem Renault – Werk in Frankreich mit Abstecher nach Paris.
Ein Höhepunkt war auch die Besichtigung der goldenen Stadt Prag und die Kultur – Tour 2007 in die Bundeshauptstadt nach Berlin. Im Jahr 2011 wurde die Stadt Straßburg mit der Besichtigung des EU-Parlaments angefahren. In 2013 haben wir uns London angesehen.
Damals wie heute ist es das Hauptanliegen der Maschinengemeinschaft, die Maschinenkosten für jeden einzelnen landwirtschaftlichen Betrieb zu senken, um so für die Zukunft wettbewerbsfähiger zu sein.
Die Maschinengemeinschaft wird vertreten durch den Vorsitzenden Eduard Koopmann, seinen Stellvertreter Victor Thole und den Kassenwart Christoph Lüken.
22,7 km Straßen, Sand- und Schotterwege durchziehen das ca. 1000 Hektar große Gebiet der Wegegenossenschaft Benstrup – Steinrieden. Diese Straßen und Wege sind im Besitz der Wegegenossenschaft, zu der 128 Haushalte, landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebe gehören.
Auch einige Straßen und Wege aus Madlage gehören zu dieser Wegegenossenschaft. Die übrigen unterstehen der Meerdorfer Wegegenossenschaft.
Die Wegegenossenschaft hat die Aufgabe, ihre Straßen und Wege auszubauen und instand zu halten. Auf der jährlichen Versammlung werden die dafür erforderlichen Maßnahmen festgelegt.
Der Wegevorstand besteht aus dem Wegevorsteher Willi Lüllmann und dem stellvertretenden Wegevorsteher Franz-Josef Brunklaus. Alle sechs Jahre werden der Wegevorsteher und sein Stellvertreter gewählt.
Die erste Wegegenossenschaftsversammlung war laut Protokoll am 05.Oktober 1902. In den Anfängen wurden die Wege in Eigenleistung mit Pferd und Wagen gebaut. Später nutzte man den technischen Fortschritt und setzte für die Arbeiten Schlepper und Wagen ein.
Vor ca. 50 Jahren legte der Landkreis Cloppenburg eine neue Satzung fest, in der der Hektarbeitrag festgelegt wurde, der für den Wege- und Straßenausbau und der Instandhaltung zu zahlen war. Der Hektarbeitrag errechnete sich aus einem Betrag je angefangenen Hektar.
Seit ca. 1975 gab es vom Land Niedersachsen Zuschüsse für den Straßenbau. Diese wurden die „grünen Plangelder“ genannt.
Von 1990 bis 1998 gab es 50.000 Euro aus dem Haushalt der Stadt Löningen für die Wegegenossenschaften in der Gemeinde. Diese finanzielle Unterstützung war einzigartig im Landkreis Cloppenburg. Die Wegegenossenschaft Benstrup – Steinrieden erhielt alle zwei Jahre einen Betrag von 4.320 Euro, wenn eine Bausumme von ca. 9.000 Euro vorlag. Mit dem Geld wurden z.B. Wege mit einem Schotter bzw. Mineralgemisch begradigt und befestigt, Gräben gereinigt und Wasserabläufe wiederhergestellt.
Ab 1998 erhielt die Genossenschaft den sogenannten Zuschuss „Proland“. Dieser setzte sich zu 50 Prozent aus Mitteln vom Staat und zu 10 Prozent aus Mitteln der Stadt Löningen zusammen. 40 Prozent waren in Eigenleistung zu erbringen, der sogenannten Wegeumlage.
Zu den größeren Maßnahmen in den letzten Jahren gehörte zweifelsohne der Straßenbau. Im Juni 2000 wurden die Straßen Ziegelei und Flasland in einer Länge von 1,3 km ausgebaut. Die Kosten betrugen 60.000 Euro.
Im November 2001 wurden die Straßen Am Wübbefehn, Neuekamp und Zuschläge in einer Länge von 2,8 km ausgebaut. Die Kosten betrugen 280.000 Euro.
Seit 2007 heißen die Zuschüsse „Profil“. Zusammengesetzt sind diese aus Geldern der EU und dem Land Niedersachsen zu 50 Prozent, 10 Prozent trägt die Stadt Löningen. 40 Prozent werden durch die Wegeumlage finanziert.